Bei dieser Datenbank handelt es sich um eine strukturierte und kommentierte Bibliographie von Publikationen speziell zur Sprache der deutschsprachigen Minderheitenpresse in Mittel- und Osteuropa.

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Firsching, Christiane (2005): Deutschsprachige Zeitungen in Mittel- und Osteuropa unter dem Aspekt der deutschen Sprachpolitik nach 1989/90. In: Riecke, Jörg/Schuster, Britt-Marie [unter Mitarbeit von Natallia Savitskaya] (Hrsg.): Deutschsprachige Zeitungen in Mittel- und Osteuropa. Sprachliche Gestalt, historische Einbettung und kulturelle Traditionen. Berlin: Weidler Buchverlag. (Germanistische Arbeiten zur Sprachgeschichte; 3). S. 507-516.

Der Aufsatz untersucht deutschsprachige Zeitungen aus Ungarn, Tschechien und dem Baltikum, mit einem Erscheinen seit 1989/90 im Zusammenhang mit deutscher Sprachpolitik. Zunächst wird auf die Regierungen Kohl und Schröder eingegangen, anschließend wird sich im dritten Abschnitt genauer mit einigen ausgewählten deutschsprachigen Zeitungen in Mittel- und Osteuropa auseinandersetzt, nämlich „Der Neue Pester-Lloyd“ aus Ungarn, die „Neue Zeitung“ aus Budapest, die „Budapester Zeitung“, die „Prager Zeitung“ sowie die „Baltische Rundschau“ (für Estland, Lettland und Litauen). Der folgende Abschnitt untersucht die deutsche Sprach- und Medienpolitik und ihre Auswirkungen, z.B. was die Frage nach finanzieller Unterstützung betrifft.
In der Betrachtung wird hauptsächlich auf jene sprachlichen Aspekte Bezug genommen, die auch der Zielsetzung der auswärtigen Kulturpolitik der Bundesregierung entsprechen; hier nennt Firsching „Sprachförderung, Minderheitenförderung und die Verbindung von Wirtschaft und Sprache.“ Später trat noch eine gezielte Medienförderung deutschsprachiger Medien, allerdings nur solchen aus Deutschland für das Ausland wie z.B. die „Deutsche Welle“, hinzu. Ziel sei dabei die Stärkung der Identität der deutschsprachigen Minderheiten über die Sprache etwa mittels Sprachunterricht, jedoch auch Integrationsmaßnahmen, um die starke Abwanderung der Minderheiten aus ihren Heimatländern nach Deutschland zu schwächen.
Detailliertere Untersuchungen zur Sprache, etwa am Inhalt der Zeitungen, finden jedoch nicht statt.

Novotný, Lukáš (2016): Deutsche Minderheit und ihre Presse. In: Cornejo, Renata/Antonic, Thomas/Wozonig, Karin S. (Hrsg.): Aussiger Beiträge. Germanistische Schriftenreihe aus Forschung und Lehre. Wien: Praesens Verlag. S. 145-156.

Dieser Aufsatz befasst sich mit der deutschsprachigen Presse mit Blick auf die deutsche Minderheit in der ehemaligen Tschechoslowakei beziehungsweise in Tschechien in den Jahren von 1951 bis heute, darunter hauptsächlich mit der „Prager Volkszeitung“. 
Die Ausführungen sind untergliedert in fünf Abschnitte: einer kurzen Einleitung folgt ein längerer Abschnitt über „Die Deutschen in der Tschechoslowakei“, im Anschluss daran findet eine umfangreiche Betrachtung der „Prager Volkszeitung bis 1989“ und der „Prager Volkszeitung seit 1989“ statt, gefolgt von abschließenden Bemerkungen im fünften mit „Schluss“ überschriebenen Abschnitt.
Die Auseinandersetzung erfolgt dabei eher in historisch-gesellschaftlicher Perspektive. So wird z. B. im Abschnitt „Die Deutschen in der Tschechoslowakei“ die Situation der deutschen Minderheit nach dem zweiten Weltkrieg beschrieben, die unter anderem durch das Bestreben der jüngeren Generation, sich innerhalb der tschechischen Mehrheitsbevölkerung zu assimilieren, geprägt war (vgl. Seite 146). Zwei Abbildungen in Form einer Graphik und einer Tabelle verdeutlichen dabei die abnehmende Zahl der deutschen Minderheit im Zeitraum von 1961 bis 2011. Die folgenden Abschnitte zur „Prager Volkszeitung“ zeichnen die Entwicklung und Auflagenhöhe dieser deutschsprachigen Zeitung von der Gründung 1951, zunächst unter dem Titel „Aufbau und Frieden“ und ab 1966 auch als „Das Blatt der tschechoslowakischen Deutschen“ (der genaue Zeitpunkt der späteren Namensänderung wird nicht genannt), bis 1989 und schließlich bis zur ihrer Einstellung im Jahr 2005 nach. Inhalte der Zeitung waren im Zeitraum bis 1989 vor allem Bekanntmachungen der kommunistischen Partei und der Gewerkschaften, landwirtschaftliche Berichte etc; nach 1989 waren es vermehrt Unterhaltung und Freizeittipps. Die Zeitung existierte also nach der Wende weiter und erschien neben einigen neugegründeten Zeitungen, wie den „Nachrichten“ des Verbandes der Deutschen, der „Prager Zeitung“ ab 1991 mit ihrer Beilage „Landesanzeiger“ (ab 1994), welche 1998 als eigene „Landeszeitung“ erschien (vgl. Seite 153). Mit ihrer Einstellung im Jahr 2005, „verlor die deutsche Minderheit das am längsten bestehende Presseorgan“ (Seite 154). Der letzte Abschnitt fasst die Geschichte der „Prager Volkszeitung“ noch einmal zusammen. 
Eine sprachwissenschaftliche Untersuchung an Texten der Zeitung(en) findet jedoch nicht statt.