Bei dieser Datenbank handelt es sich um eine strukturierte und kommentierte Bibliographie von Publikationen speziell zur Sprache der deutschsprachigen Minderheitenpresse in Mittel- und Osteuropa.
Angezeigt werden alle Datensätze, die mit dem gewählten Schlagwort - Textsammlung - verbunden sind.
Alle anzeigenHartwig, Stefan (2001): Deutschsprachige Medien im Ausland – fremdsprachige Medien in Deutschland. Münster: LIT Verlag.
Diese in drei Teile und eine Einleitung gegliederte Textsammlung von 139 Seiten Umfang befasst sich sowohl mit deutschsprachigen Medien im Ausland als auch mit fremdsprachigen Medien in Deutschland sowie mit einigen wenigen Beispielen von Organisationen und Vereinen in den Bereichen Kultur, Presse bzw. Publizistik.
Die Betrachtung erfolgt im Falle der deutschsprachigen Medien im Ausland global an Hand von einigen Beispielen in der ersten Hälfte des Bandes. Die beiden Teile zu den fremdsprachigen Medien in Deutschland und den Organisationen, die zusammen die zweite Hälfte des Bandes ausmachen, gestalten sich ebenfalls eher zusammenfassend und überblickshaft an Hand weniger Beispiele.
So finden sich im ersten Teil Beschreibungen über vielfältige Medien, wie die „Deutsche Welle“, die „Neue Zeitung“ in Ungarn, die „Brasil-Post“ oder die „New Yorker Staats-Zeitung“; das Unterkapitel über Letztere ist dabei als einziges in englischer Sprache verfasst. Unter diesen befindet sich auch ein Text über das „Blue Danube Radio“, wobei es sich jedoch um einen englischsprachigen Sender in Österreich handelt, der also weder ein deutschsprachiges Medium im Ausland noch ein fremdsprachiges Medium in Deutschland ist, wie der Titel des Bandes erwarten ließe.
Im zweiten Teil werden in einem kurzen Überblick einige ausgewählte Organisationen aus dem Presse- und Publizistikbereich beschrieben, wie „Reporter ohne Grenzen“ und den „Verein für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland“.
Der dritte, als „Zusammenfassungen“ bezeichnete Teil gibt einen kurzen Einblick in ein paar fremdsprachiger Medien in Deutschland und analysiert einige Problematiken aus der internationalen Presse- und Medienlandschaft, wie zum Beispiel in dem Unterkapitel „Südtirol nach der Wahl in Italien 2001“.
Die Bandbreite der unterschiedlichen Medienerzeugnisse und Organisationen bietet einen Einblick in die Vielfalt deutschsprachiger Medien im Ausland. Nach welchen Kriterien und zu welchem Zweck die Auswahl erfolgte, wird allerdings nicht eindeutig klar. Die Betrachtungen beinhalten unter anderem historische, publizistisch-ökonomische oder politische Informationen. Es werden jedoch nur wenige der präsentierten Daten, Zahlen und Aussagen mit Quellen, etwa in den Fußnoten, belegt. Viele der einzelnen Kapitel weisen gar keine Belege auf. Auffällig ist außerdem, wie stilistisch verschieden die einzelnen Kapitel untereinander sind, indem sie zwischen dem Stil einer Rezension oder eines Zeitungskommentars und (Fach-)Sprache variieren, oder wie im Falle des Kapitels „Der Nordschleswiger“ in Form eines Interviews abgefasst sind. Ein Grund dafür könnte sein, dass mehrere Kapitel von Vertreter(inne)n des jeweiligen Mediums selbst, wie dem Chefredakteur oder dem Herausgeber oder zum Beispiel im Fall der „Deutschen Welle“ von dem damaligen Intendanten stammen. Nur bei wenigen Texten fehlt die Nennung eines Verfassers oder einer Verfasserin.
Bei keinem der Beiträge handelt es sich um eine sprachwissenschaftliche Untersuchung; in diesem Sinne wird auch auf sprachliche Besonderheiten der jeweiligen Medien nicht genauer eingegangen. Wenn überhaupt wird, wie z.B. im Falle des Beitrags über die „Neue Zeitung“ aus Budapest, eine von Zwei- bzw. Mehrsprachigkeit geprägte Situation der Zielgruppe zwar erwähnt, jedoch nicht tiefergehend betrachtet.