Bei dieser Datenbank handelt es sich um eine strukturierte und kommentierte Bibliographie von Publikationen speziell zur Sprache der deutschsprachigen Minderheitenpresse in Mittel- und Osteuropa.
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Alle anzeigenMucundorfeanu, Meda (2015): Die deutschsprachige Presse in Rumänien während der kommunistischen Zeit. Fallstudie: die Zeitung „Neuer Weg“. Mittweida: Hochschulverlag. (Mitteldeutsche Hochschul-Schriften, Reihe C; 1).
Diese auf einer Dissertation beruhende Monographie untersucht die historische und gesellschaftliche Bedeutung sowie die Entwicklung deutschsprachiger Minderheitenmedien in Rumänien, insbesondere die der Zeitung „Neuer Weg“ ab 1945 bis zur Jahrtausendwende.
Die Untersuchung ist in sechs Abschnitte untergliedert: einer kurzen Einleitung folgen längere und detaillierte „Allgemeinbetrachtungen über die Lage der Rumäniendeutschen im 20. Jahrhundert“, die auf verschiedene historische und gesellschaftliche Aspekte eingehen. Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit den „Medien im Kommunistischen Rumänien“, das heißt der Situation der Presse, den wichtigsten Zeitungen, mit Radio und Fernsehen sowie der Zeitung „Neuer Weg“ im Besonderen. Im vierten Kapitel wird die Untersuchung zu dieser Zeitung vertieft, indem bereits vorhandene Studien und Untersuchungen betrachtet werden. Im Anschluss wird im fünften Kapitel eine eigene „Qualitative Inhaltsanalyse der Zeitung Neuer Weg“ (Hervorhebung im Original) vorgenommen. Zusätzliches Untersuchungsmaterial in Form von drei Interviews sowie Originalfassungen relevanter Gesetze befindet sich im Anhang. In den Schlussfolgerungen in Kapitel 6 wird auf vorangegangene Kapitel jeweils einzeln Bezug genommen, auf die Rumäniendeutschen, die Medien, den „bisherigen Stand der Forschung“ in Form früherer Studien sowie die Analyse der Zeitung „Neuer Weg“.
Den größeren Teil der Untersuchung nehmen die gesellschaftlich-historischen Analysen in den Kapiteln zwei und drei ein. Einen eher kleineren Teil machen die Kapitel vier und fünf aus, die sie sich speziell auf die Zeitung „Neuer Weg“ beziehen. Während Kapitel vier frühere Studien zusammenfasst, findet die beabsichtigte qualitative Inhaltsanalyse der Zeitung eher kurz, auf 22 Seiten inklusive der Analyse der Interviews, statt. Die Analyse selbst fasst die Ereignisse zusammen, über die in der Zeitung entweder berichtet oder nicht berichtet wurde. Es gibt dabei allerdings kaum Zitate aus den Inhalten der Zeitung; meist stellt der einzige direkte Verweis die Überschrift eines Artikels dar, die in der Fußnote angegeben ist. In nur wenigen Fällen sind die Aussagen der Autorin, etwa über eine eher negative Berichterstattung aus dem nichtsozialistischen Ausland, durch konkrete Beispiele anhand von Zitaten veranschaulicht.
Innerhalb der Untersuchung findet sich keine tiefergehende Auseinandersetzung mit der sprachlichen Gestalt der Zeitung „Neuer Weg“ oder der anderen beschriebenen Medien, es gibt lediglich den gelegentlichen Hinweis, dass es sich bei der Sprache um Deutsch handelt. Vereinzelte Bemerkung – allerdings aus dem vierten Kapitel über bereits vorhandene Studien – verweisen auf sprachliche Besonderheiten. Zum Beispiel: „Es gab das Genre Dem Alter zur Ehr, wo über Lebenswege rumäniendeutscher Senioren in deren Mundart geschildert wurde.“ (S. 104, Hervorhebungen im Original).
Oder es tauchen Fragen zur Bedeutung der sprachlichen Gestaltung auf, wie hier: „Was man aber in einer weiteren Studie analysieren könnte ist, inwiefern diese Inhalte genau übersetzt worden sind und ob man sich mit Wortkonstruktionen und –spielen einen gewissen Freiraum erlaubt hatte, zumindest eine Mehrdeutigkeit im übersetzten Text schimmern zu lassen.“ (S. 106, fast wortgleich wiederholt auf Seite 117).
Oder hier: „Da man Ideen nicht nur direkt aussprechen kann, sondern sich auch Stilmitteln, wie Metaphern oder Wortspiele, und der äsopischen Kommunikation bedienen kann, ist die Durchführung einer tiefergehenden qualitativen Inhaltsanalyse angebracht, die nicht nur die Wörter ausmessen soll, sondern auch deren Sinn.“ (S. 112).
Mucundorfeanu merkt also diese offenen Forschungsfragen an, geht ihnen aber in der anschließenden, vor allem gesellschaftlich-historisch ausgerichteten Untersuchung nicht nach.