Bei dieser Datenbank handelt es sich um eine strukturierte und kommentierte Bibliographie von Publikationen speziell zur Sprache der deutschsprachigen Minderheitenpresse in Mittel- und Osteuropa.

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Földes, Csaba (2015): Literalität im Schnittfeld von zwei Sprachen und Kulturen: Beobachtungen anhand der Phraseologie in der Sprache der Lokalpresse. In: Schmidlin, Regula/Behrens, Heike/Bickel, Hans (Hrsg.): Sprachgebrauch und Sprachbewusstsein. Implikationen für die Sprachtheorie. Berlin/Boston: de Gruyter. S. 239-260.

Den Gegenstand der Ausführungen bildet eine spezifische Mehrsprachigkeitskultur am Beispiel des Deutschen als Minderheitensprache in Ungarn: Es handelt sich um die Sprachgestaltung in der Lokalpresse der deutschen Minderheit. Die explorative Studie liefert am Material der Verwendung von Phraseologismen Erkenntnisse über diesen sprachlich-kulturellen Realitätsbereich hinsichtlich seiner grundlegenden typologischen Strukturen und konstitutiven Merkmale.
Es konnten empirische Evidenzen u.a. zur Frequenz und Distribution von figurativen Sprachzeichen in der ungarndeutschen Lokalpresse, zu den Besonderheiten der „ungarndeutschen Kontaktphraseologie“, zur mehrsprachigkeitsgeprägten und z.T. erodierten Sprach- bzw. Text(sorten)kompetenz der Textproduzenten gewonnen werden. Ferner wurden Überlegungen zur Einordnung und Bewertung der kultursalienten Befunde vorgelegt.

Földes, Csaba (2018): Politische Sprache und Interkulturalität – am Beispiel der Presse deutscher Minderheiten. In: Fábián, Annamária/Trost, Igor (Hrsg.): Sprachgebrauch in der Politik. Grammatische, lexikalische, pragmatische, kulturelle und dialektologische Perspektiven. Berlin/Boston: De Gruyter (Reihe Germanistische Linguistik; 319). S. 299-317.

Dieser Aufsatz exponiert einen bisher weniger beachteten Phänomenbereich, nämlich die Produktion von Pressetexten im Kommunikationsbereich politische Sprache im Schnittfeld von zwei Sprachen und Kulturen. Im Mittelpunkt der empirischen Betrachtung steht die spezifische Kultur von Mehrsprachigkeit bei der deutschen Minderheit in Ungarn. In diesem Denk- bzw. Argumentationsrahmen zielt der Beitrag auf eine evidenzbasierte Herausarbeitung von Charaktermerkmalen der politischen Sprache und Kommunikation im Wirkungsraum der deutschsprachigen Minderheitenpresse. Ferner geht es um journalistische Handlungsmöglichkeiten und -formen unter besonderen Bedingungen von Mehrsprachigkeit und Inter- bzw. Transkulturalität.
Dabei ist deutlich geworden, dass die analysierten Presseprodukte durch die spezifische Sprach- und Text(sorten)kompetenz der mehrsprachigen Textproduzenten geprägt sind: In ihrem Varietätenrepertoire macht sich ein Zusammenspiel von standard- und substandarddeutschen Charakteristika, aber auch von ungarischen Textroutinen und Musterhaftigkeiten bemerkbar. Die Analyse hat u.a. zahlreiche und vielgestaltige Manifestationen von deutsch-ungarischen Sprachkontakten, Uneinheitlichkeiten in stilistisch-pragmatischer Hinsicht und/oder in der Satz- und Textkonstruktion sowie eine spezifische Themenfrequenz und ein besonderes Beziehungsgefüge von Mündlichkeit vs. Schriftlichkeit aufgedeckt.

Földes, Csaba (2021): Phraseologische Sprachkontaktprozesse und -phänomene in einem ungarndeutschen Vereinsblatt. In: Schnittstelle Germanistik 1 (2021) 2. S. 81-98.

Der Aufsatz leistet einen Beitrag zur Erforschung auslandsdeutscher Pressesprache, indem er am exemplarischen Beispiel des „Sonntagsblattes“, einer ungarndeutschen Vereinszeitung, speziell figurativitäts- und formelhaftigkeitsbezogene Befunde aus einem aktuellen Forschungsprojekt zur Diskussion stellt. Primäres Ziel ist eine fokussierte evidenzbasierte Erschließung von Besonderheiten des Sprachgebrauchs in diesem spezifischen Segment des Mediendiskurses. Der Verfasser wies nach, dass aufgrund der Mehrsprachigkeitssettings besondere textuelle Mechanismen vorherrschen, bei denen die Textproduzenten Musterhaftigkeiten aus der Kontaktsprache übernehmen: Es wird zwar grundsätzlich eine deutschbasierte figurative Sprache verwendet, die aber mit der der Kontaktsprache Ungarisch kongruiert, einschließlich ungarisch orientierter Frames. Das dominante Merkmal konstituieren in diesem Rahmen (virulente oder latente) sprachkontaktbedingte Erscheinungen mit eigener Dynamik: vorrangig Transferenz-Bildungen verschiedener Art.

DOI: https://doi.org/10.33675/SGER/2021/2/8

Földes, Csaba (2021): Vorgeformte Sprachverwendung in Online-Präsenzen deutscher Minderheitenzeitungen. Eine explorative Studie am Beispiel von Facebook-Beiträgen der Neuen Zeitung und des Sonntagsblattes. In: Aussiger Beiträge 15 (2021). S. 199-225.